Samstag, 24. Dezember 2016

Frohe Weihnachten


Das Bild stammt vom Montag, als ich nichtsahnend (von den Ereignissen in Berlin) auf den Wiener Christkindlmarkt am Rathausplatz mit einer Freundin Punschtrinken ging. Die Kerze auf der rechten Seite brennt für alle Opfer von Gewalt.

Ich wünsche allen, die hier mitlesen, friedliche und geruhsame Tage!


Mittwoch, 21. Dezember 2016

Lussekatter zur Wintersonnenwende


Das Safrangebäck Lussekatter oder Luciakatzen wird in Schweden am oder um den 13. Dezember zum Luciafest / Lichtfest gegessen. Sie passen aber auch für die Wintersonnenwende, wenn ab heute die Tage endlich wieder länger werden. Die letzten Tage erschienen mir besonders düster und kalt, das bisschen Schnee, das bei uns in Wien fiel, machte die Tage auch nicht heller. Die Lussekatter habe ich zum Wintersonnwend-Feuer am Wochenende mitgenommen, sie fanden begeisterte Aufnahme!

Mein ursprüngliches Rezept stammt von Katharina Seiser (klick), ich habe aber diesmal Marias Rezept verwendet (mit weniger Zucker und Germ) und die halbe Menge davon notiert.


Lussekatter
(16 Stück)
  • 250 g Mehl
  • 50 g Zucker
  • 1 schwacher TL Salz
  • 13 g frische Germ / Hefe
  • 1/2 Ei (1 Ei versprudeln und die Hälfte verwenden)
  • 63 g Butter
  • 112 ml Milch
  • Safran
Die Safranfäden (etwa 1/2 TL) mörsern und in wenig Milch ziehen lassen.
Milch sanft erwärmen und die Butter darin schmelzen. 
Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Germteig / Hefeteig schlagen. Mein Teig war zu weich und ich musste zusätzlich 2 Esslöffel Mehl dazugeben. 
Den Teig nun zugedeckt gut aufgehen lassen, dann vierteln und jeweils wieder vierteln, sodass man 16 Teigstücke erhält. 

Ich habe jeden einzelnen Teigling auf bemehlter Unterlage zu einer Rolle geformt und diese Rolle immer weiter eingedreht. Dieses längliche Ding ist wirklich ganz einfach zu drehen und sieht so ähnlich aus wie ein "Pojke" (Bub), so wie es Maria mit Salzteig hier gezeigt hat. 


Dieses eingedrehte Tuch hat mich beim Formen inspiriert...


Man könnte auch diese "Fragezeichen" formen... aber je weicher der Teig, desto schwieriger ist er in Form zu bringen. 

Zum Schluss habe ich Schokoherzen statt Rosinen in die Rundungen gelegt, Cranberries wären auch gut, waren aber aus. Die Lussekatter noch mit Ei bestreichen und im Rohr bei 175/180°C backen.




Sonntag, 18. Dezember 2016

Sunday Inspiration


Wenn ich bei einem kleinen bunten online-Versand eines der schönen Tücher bestelle, werden sie immer so fantasievoll wie oben eingedreht und gerollt geliefert.
Diese doppelt gedrehte Rolle hat mich heute beim Backen so sehr inspiriert, dass ich die Form des Gebäcks ähnlich gedreht habe wie das Tuch. Das Rezept kommt nächste Woche, heute schicke ich das Bild zu Ines, die "Sunday Inspirations" mit jeweils nur einem einzigen Foto sammelt.

Einen schönen Adventsonntag!

Freitag, 16. Dezember 2016

kein eitler Gockel


Diese Handvoll Huhn ist ein "Moosdorfer Gockelhähnchen" oder anders gesagt: 

Es war einmal ein männliches Küken, das nach dem Schlüpfen aus dem Ei nicht sofort von Menschenhänden in den Hähnchenhimmel befördert wurde, nur weil es ein Männchen und daher für die Eierproduktion ungeeignet war. Sondern es durfte gemeinsam mit den anderen Gockelküken in einem Stall mit Zugang zu Freilauf- und Außenscharr-Flächen heranwachsen und wurde mit bestem Bio-Futter versorgt. 

Im Alter von 9 oder 10 Wochen allerdings schlägt trotzdem des Gockels Stunde. Wenn ich damit nicht umgehen kann, kann meine Alternative nur eine vegetarische oder vegane Lebensweise sein. 

Was mir an dem österreichischen Gockel-Pilotprojekt von Ja!Natürlich (im www zu finden) am meisten zusagt ist, dass die männlichen Küken nicht mehr "aussortiert", also oft qualvoll entsorgt werden, so als wären sie keine Lebewesen. Sondern dass sie auf Bio-Bauernhöfen ein artgerechtes, wenn auch kurzes Leben verbringen können.
Das alles ist aber leider nur ein kleiner Lichtblick in der Hühnerhaltung. Nach wie vor gibt es auch hierzulande noch Legebatterien und Käfighaltung von Hühnern, es ist unfassbar.  


Seit Anfang dieses Jahres sind die zarten "Moosdorfer" Hähnchen in manchen Supermärkten erhältlich. Ich greife immer zu, wenn ich eines der (noch) seltenen Exemplare bekommen kann.


Heute habe ich zwei Hähnchen mit einer Brotfülle gefüllt, in die zur Hälfte etwas vom Gewürzbrot (Pain d´épices) von neulich wanderte, das ich eingefroren hatte. Zuviel vom Honig-Gewürzbrot in die Fülle ist nicht so gut, weil sie sonst zu süßlich würde.


gefüllter Gockel

(ca. 4 Personen)
  • 2 Hähne à ca. 600 - 700 g
  • Salz, Pfeffer
Fülle:
  • 350 g Brot (1:1 Mischbrot und Gewürzbrot) würfelig geschnitten
  • 50 g Butter
  • 1 große Zwiebel gehackt
  • 1 Handvoll Petersilie gehackt
  • 1 Ei
  • 1/8 l Milch (125 ml)
  • Salz

Für die Fülle wird zuerst die Zwiebel in Butter langsam glasig gedünstet und dann alle Zutaten vermischt. Mit einem Löffel füllt man die Brotmasse in die gewaschenen und gewürzten Hähne und legt sie in einen Bräter (mit Deckel) und etwas Wasser. Im Rohr bei 150°C etwa 1 Stunde zugedeckt schmoren, dann bei 180°C offen fertig braten - umdrehen und begießen nicht vergessen!

Gegen Schluss habe ich würfelig geschnittenen Hokkaido mitgebraten, der wird schnell gar.

Die Fülle ist reichlich, Reste können in Muffinsformen gefüllt und bei 180°C im Rohr gebacken werden.





Donnerstag, 8. Dezember 2016

#wirrettenwaszurettenist - Pain d´épices Honiggewürzbrot mit Pfeffer

Schönbrunn, Wien




#wirrettenwaszurettenist
Selbst kochen mit natürlichen und gesunden Zutaten gegen Fertigprodukte aus Industrieproduktion und Nahrungsmittelzusatzstoffe!
Initiatorinnen: Sina und Susi 
heute: weihnachtliche Kuchen, "also gern Stollen, Panettone oder was immer euch einfällt", schreibt Susi Turbohausfrau.


Was immer uns einfällt... ich bin über verschiedene Umwege zu einem süßen und gleichzeitig pfeffrigen Honigbrot mit Gewürzen gekommen... es ist zwar nicht unbedingt typisch weihnachtlich, aber es enthält viele wärmende Gewürze. Dazu der Honig und das zarte Orangenaroma... das alles passt, finde ich, nur in den Winter und am besten in die Weihnachtszeit zu einem Glühwein oder Tee (oder einem Glas Sekt).


Pain d´épices / Honiggewürzbrot
frei nach David Lebovitz
für 1 Kastenform (ca. 30 cm)

trockene Zutaten:
450 g Dinkel- oder Weizenmehl
60 g Roggenmehl
1 P. Weinstein-Backpulver
1/2 TL Salz
2 (- 2,5) TL Quatre-épices Gewürzmischung ODER wie im Original:
1 1/2 TL Ingwer
1/4 TL Muskatnuss
1/4 TL Nelkenpulver
1/4 TL schwarzer Pfeffer = quatre épices (4 Gewürze)
1 gute Prise Zimt
1 Bio-Orange, die abgerieben Schale
140 g Rohrohrzucker

flüssige Zutaten:
240 ml Wasser+Milch
55 g Butter
170 g (Wald-) Honig
1 Ei (L)

(in vielen Rezepten wird verhältnismäßig noch mehr Honig/Zucker verwendet) 

Zubereitung:
Das Backrohr auf 170°C vorheizen und eine Kastenform mit Backpapier auskleiden oder befetten.

Das Milch-Wasser-Gemisch ganz leicht erwärmen, darin die Butter schmelzen und den Honig unter Rühren auflösen, nicht stark erhitzen! Das Ei einsprudeln und die flüssigen mit den trockenen Zutaten gut vermischen. Den Teig kosten und eventuell noch Honig dazugeben (ich würde nächstes Mal aber weniger als oben angegeben nehmen!).
Den Teig in die Kastenform streichen und im Rohr ca. 30-40 Minuten backen, Stäbchenprobe machen. Ich hatte vergessen, die Uhr einzuschalten und wurde durch den Gewürzduft in die Küche "gerufen". Herausnehmen und auskühlen lassen.

Gewürzmischung von Babettes, Wien
Fazit: ein angenehm pfeffriges und gewürzintensives süßes Gebäck! Nächstes Mal würde ich es weniger süßen, dafür vielleicht sogar noch exra pfeffern... das ist ein ganz spannender Geschmack!


Was tun mit dem "Pfefferkuchen"-Honig-Gewürzbrot?
  • noch lauwarm oder getoastet (!) mit Butter genießen,  
  • mit salzigem Belag wie Weichkäse, Räucherfisch oder Leberpastete essen (Tipp für Silvester), 
  • mit Senf bestrichen in einem Rindfleisch-Schmortopf mit dunklem Bier verkochen! 

Link zum grandiosen Schmortopf/Bierfleisch nach flämischer oder belgischer Art (Carbonade Flamande), das Gewürzbrot bringt den besonderen Geschmack und eine mollige Sämigkeit ins Bierfleisch.



Linkliste
Hier kommen noch die Links zu den anderen Retterinnen und dem einen Retter, die etwas Weihnachtliches gebacken haben:


Obers trifft Sahne - Beschwipster Früchtekuchen http://www.oberstrifftsahne.com/2016/12/die-rettungsgruppe-und-die.html

brotbackliebeundmehr - Weihnachtliche Walnuss-Linzertorte mit Cranberry-Füllung https://brotbackliebeundmehr.com/2016/12/08/weihnachtliche-linzertorte-mit-cranberry-fuellung

Unser Meating: Lebkuchencupcakes mit Vanillekipferlfrosting http://wp.me/p5jR4U-1n5
Summsis Hobbyküche - Gewürzkuchen mit Walnüssen http://krabsch.blogspot.com/2016/12/gewurzkuchen-mit-walnussen.html

Aus Meinem Kochtopf - Weihnachtliche Spekulatius-Orangentorte https://aus-meinem-kochtopf.de/weihnachtliche-spekulatius-orangentorte/
Friederike Fliederbaum - pfeffriges Honiggewürzbrot

our food creations - Glühweinkuchen

Schönes + Leben - Fruchtiger Weihnachtskuchen mit Marzipan

Brotwein - Früchtebrot

Dynamite Cakes - Schneeflockentorte mit zimtigen Apfelmus http://www.dynamitecakes.de/schneeflockentorte-mit-apfelmus/

The Apricot Lady - Panettone http://www.theapricotlady.com/panettone


Ich werde sicher aus diesem großartigen Angebot etwas für Weihnachten nachbacken!



Sonntag, 4. Dezember 2016

winterlicher Schmortopf aus Belgien mit Bier und Gewürzbrot



Wer sich nun fragt, was ein Gewürzbrot ist... das Rezept für ein pfeffriges Honig-Gewürzbrot bzw. Pain d´epices ist HIER.
Das Gewürzbrot wird mit dem flämischen bzw. belgischen "Bierfleisch" mitgekocht, das gibt eine sagenhaft sämige Sauce, ein richtiges Wintergericht! Ich habe mir das Rezept im www zusammengesucht, die erste Idee zu dem Gericht fand ich bei Britta Kamafoodra.


Schmortopf mit Rind, Bier und Gewürzbrot
nach flämischer bzw. belgischer Art (Carbonade Flamande)
(für ca. 3-4 Pers.) 

1 kg Rindfleisch für Gulasch (nicht zu mager), in große Würfel geschnitten
Butterschmalz oder Öl
4 Zwiebeln
5 Knoblauchzehen gehackt
1 große Karotte in Würfeln
Dijon-Senf
ca. 100 g Pain d’épices Honig-Gewürzbrot (2 Scheiben)
1 TL getrockneter Thymian
1 Zweig Rosmarin
2-3 Lorbeerblätter
Salz, Pfeffer
1 Fl. dunkles, malziges (heimisches oder belgisches) Bier 0,5 l

(manche Rezepte verwenden Schweinefleisch - Karbonaden (Kotelett)

In einem (gusseisernen) Topf die Fleischwürfel in wenig Fett rasch anbraten und herausnehmen. Im selben Topf werden nun die Zwiebeln langsam goldgelb gebraten, bei Bedarf noch Öl nachgießen. Dann kommt das Fleisch wieder dazu in den Topf, die Karottenwürfeln und der Knoblauch. Würzen und mit reichlich Bier aufgießen.
Das Rohr auf 150°C vorheizen.



Zwei Scheiben vom Honiggewürzbrot halbieren, mit Senf bestreichen und mit der Senfseite auf das Fleisch legen.
Als Ersatz könnte eventuell Mischbrot verwendet werden, das man mit Senf und Honig bestreicht und mit der Gewürzmischung Quatre epices (Ingwer, Muskat, Nelken und schwarzer Pfeffer) bestreut. 
Das Brot wird mitgekocht und macht das "Gulasch" sehr gut sämig ("Gulasch" mit Anführungszeichen, weil ohne Paprikapulver!).

Der Topf darf nun zugedeckt im Rohr ca. 2-3 Stunden schmoren, das Gericht kocht sich fast von allein. Dazwischen sollte man trotzdem immer wieder nachsehen, ggf. noch Bier nachgießen und zur Halbzeit das bereits weichgekochte Brot unterrühren. Zum Schluss die Gewürze entfernen, abschmecken, nachwürzen, warmhalten.

Beilage: belgische Frites... außen knusprig, innen weich, doppelt frittiert...
Ich habe einfach Kartoffelstifte (bio mit Schale, gewürzt und mit Öl benetzt) in den Ofen geschoben.



Man sollte das Bier dazu trinken, mit dem auch gekocht wurde, oder? Ich mag aber Bier überhaupt nicht und habe mich auch nur wegen Andy Lieberlecker auf eine Biersauce eingelassen... er hatte hier behauptet, dass sich der Biergeschmack beim Kochen verlieren würde. Und... er hatte Recht!!

Fazit:
Es ist ein sagenhaft sämiges Gericht geworden, mit butterweichem Fleisch, sehr harmonisch und rund im Geschmack, ein bisschen pfeffrig und leicht süßlich durch das Gewürzbrot. Empfehlung, hat uns außerordentlich gut geschmeckt!
Am besten kocht man gleich einen großen Topf voll!
Ob auch dieses Schmorgericht am nächsten Tag aufgewärmt noch besser schmeckt, haben wir leider nicht herausfinden können - es war ratzeputz aufgegessen...